Andreas Prucker

Fritz Michael Gerlich – was für ein Mensch?!

 

Büste - Fritz Michael Gerlich

Mit seiner Zeitung „Der gerade Weg“ (1930 – 33) warnte Fritz Michael Gerlich eindringlich vor dem aufstrebenden Nationalismus und bezahlte mit seinem Leben.

Eine Ausstellung in der Pfarrei Herz Marien in Regensburg 2014

Fotos: Thomas Schwesig

Mehr Informationen zu Fritz Gerlich unter: www.gerlich.com

Ende 2013 trat der Journalist Georg Walser an die Pfarrei Herz Marien in Regensburg mit dem Vorschlag heran, dem Publizisten und frühen Widerständler gegen den Nationalsozialismus Fritz Michael Gerlich eine Ausstellung zu widmen. Anlass hierzu war der 80ste Jahrestag der Ermordung Gerlichs, sowie die Tatsache, dass es im Pfarreigebiet eine der wenigen Gerlichstraßen gibt. Die Pfarrei wiederum wandte sich an mich und meinen Akku (Arbeitskreis Kunst), da wir in der Organisation von Ausstellungen durchaus erfahren sind.

Grundlage der Ausstellung sollten bereits vorhandene Ausstellungsbahnen der Katholischen Seelsorge an der KZ – Gedenkstätte Dachau sein. Walser, der schon seit einigen Jahren zur Person Gerlich forscht und in München auch eine Führung auf dessen Spuren anbietet, regte an dieses Material durch Publikationen von und über Fritz Gerlich zu ergänzen. Auch die Karikaturen aus der Zeitung „Der gerade Weg“ sollten in der Ausstellung besonders gewürdigt werden. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer – ein großer Kenner und Verehrer der Person Gerlich – erklärte sich bereit, die Ausstellung zu eröffnen.

Bei der Ausstellungseröffnung

Ich hab ja schon einiges angestellt in meinem künstlerischen und sonstigen Leben, aber eine Ausstellung zu einem geschichtlichen Thema, das war schon nochmal eine besondere Hausnummer. Gleichzeitig haben mich Walsers Ausführungen und eine erste Beschäftigung mit der Lebensgeschichte Gerlichs buchstäblich an dieses Thema, diese Person gefesselt. Wie dem auch sei, ich habe mich intensiv eingelesen, ein Ausstellungskonzept erdacht, Begleittexte zu den vorhandenen Bahnen sowie einen Lebenslauf (mit freundlicher Unterstützung von Georg Walser und Ulrich Scherr) geschrieben und allerhand technische Probleme gelöst.

Bei der Ausstellungseröffnung

In erster Linie bin ich aber nicht Kurator und schon gar nicht Historiker, sondern Steinbildhauer. Es war mir ein echtes, tief empfundenes Bedürfnis, mich auch von dieser Seite der Person Gerlich zu nähern. Eine Portraitbüste musste her. Ein Foto welches Fritz Gerlich an einem Gartentisch im intensiven Gespräch mit Freunden zeigt inspirierte mich dazu einen „diskutierenden“ Gerlich zu entwerfen. Sein grausames Ende brachte mich auf die Idee, die Büste aus einem bruchrauen Steinblock als eine Art Torso zu gestalten.

Bei der Ausstellungseröffnung

Die Ausstellung, die auch im Rahmen des Katholikentags 2014 in Regensburg zu sehen war, fand große Beachtung – sowohl von den Besucherzahlen als auch medial. Bereits zur Eröffnung kamen ca. 400 Besucher.

Bei der Ausstellungseröffnung

An dieser Stelle möchte ich mich nun bei allen bedanken die mir geholfen haben diese Ausstellung zu realisieren:

Georg Walser: er war der Initiator des Ganzen, ohne sein Wissen und seine Begeisterungsfähigkeit wäre das alles nie ins Rollen gekommen.

H. H. Bischof Rudolf Voderholzer: für seine bewegende und fundierte Rede zur Ausstellungseröffnung und seine Unterstützung im „Hintergrund“.

Romy Aichner, Pastoralreferentin in Herz Marien: Wo viele Fäden zusammenlaufen braucht man jemanden der sich nicht verheddert.

Uli Scherr: für seine Moderation bei der Eröffnung und vor Allem dafür, dass er meine Texte gekonnt „entschwurbelt“ hat.

Thomas Konetzny: der Cheflayouter und PR-Spezialist des Akku Herz Marien!

Hans Peter Scherr: Techniker, Vorleser Bei der Eröffnung, unermüdlicher Helfer!

Kristian Kuhnle, Kirchenmusiker in Herz Marien: Er bringt Musik in den Akku!

Erni Zorzi, Lizzy Heselberger: Akkumitglieder der ersten Stunde – für ihre Hilfe beim Aufbau der Ausstellung.

Marianne Schmidbauer und ihren vielen Helfer aus der Pfarrei: Sie gaben der Ausstellungseröffnung den passenden Rahmen.

Unseren Leihgebern und Unterstützern:

Klaus Schumann: Gerlichkenner und Sammler, er lieh uns unter anderem die Schreibmaschine aus der Redaktion der Zeitschrift „Der gerade Weg“.

Diözesanmuseum Regensburg

OTH Regensburg

Steinmetzbetrieb Hermann Meier, Regensburg

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